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1Wasser
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2Wo kommt das Wasser her?
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3Wassertest
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4Was tun im Winter?
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5Sauberes Wasser herstellen (auch dann sinnvoll, wenn Wasserqualität unbekannt)
Wasser
Mensch braucht Wasser ja bekanntlich für eine ganze Menge Dinge, je nach Verwendungszweck ist es dabei leichter oder schwerer zu beschaffen. Im folgenden einige Möglichkeiten der Wasserbeschaffung.
Wo kommt das Wasser her?
Kanister
Kanister besorgen, zum nächsten Wasserhahn fahren (dazu ist zum Beispiel eine 'Außenstelle' praktisch), und füllen. Praktisch ist es, wenn ihr einen großen Kanister mit Wasserhahn habt, daraus lässt sich dann mit Hilfe eines Gestells wieder Waschbecken oder Dusche in Betrieb nehmen.
Regenwasser
Regenwasser ist praktisch für Klospülung und andere Einsätze, wo das Wasser nicht ganz so frisch sein muss. Großes Fass besorgen und dann Regenfallrohr umleiten. Mit etwas Bastelgeschick könnt ihr die Regentonne auch in einer der oberen Etagen unterbringen, und mit flexiblen Rohren dorthin umleiten.
Bericht aus Dresden: Bei uns hat es durchs Dach geregnet. Also haben wir den Fußboden-Spannbelag, den wir unten entfernt hatten, so unten an die Dachbalken genagelt, dass das Wasser in der Mitte zusammenlief. Ein vorhandenes Loch im Dachboden haben wir vergrößert und in der Etage darunter eine Badewanne aufgestellt. So lief das Wasser nicht mehr (oder zumindest nicht mehr ganz so stark) rein, und dort gabs Wasser. Allerdings sollte mensch die Wanne rechtzeitig leeren. Sonst zieht sich der Wasserschaden auch in untere Etagen.
Es ist auch möglich eine Plane auf dem Dach, Balkon, etc. zu befestigen auf der sich Regenwasser sammelt, was dann durch Schräglage der Plane in Rohre und dann in eine Tonne bzw. direkt in Leitungen für eine Klospülung fließt. ACHTUNG: Plane nicht bei starken Wind befestigen! Mensch unterschätzt die Windkraft sehr leicht und läuft Gefahr durch das Segel was die Plane im Wind darstellt vom Dach geschleudert zu werden! Außerdem ist es wichtig die Plane wirklich sehr gut zu befestigen - meist ist sie schneller wieder ab als mensch glaubt.
NachbarInnen
Wenn ihr zu euren NachbarInnen einen guten Kontakt habt, lässt sich vielleicht auch dort Wasser holen oder gegen kleinen Ausgleich ein dauerhafter Schlauch legen, einfach mal lieb fragen.
Brunnen
Einen Brunnen selbst zu graben dürfte in den meisten Fällen ein etwas wahnsinniges Unterfangen sein, allerdings gibt es hauptsächlich in ländlichen Gebieten Brunnen/Quellen die mensch leicht für sich nutzen kann. Sie sind meist leicht Bunker ähnlich, es ragt ein Rohr aus dem Boden auf dem eine Art Dach ist. Am unteren Ende des Rohres (am Boden) ist eine Falltür die meist mit einem Vierkantschlüssel oder geschickt mit einer Zange geöffnet werden kann. Schaut einfach mal was sich dort in der Versenkung befindet. Oft verbergen sich Brunnen auch unter alten Stein oder Betonplatten (vorsicht nicht mit Klärgrube verwechseln;-)). Falls ihr das Wasser für mehr als Putz- und Waschzwecke benutzen wollt, solltet ihr dieses unbedingt vorher auf chemische und biologische Verunreinigungen prüfen lassen. Den Test auf Verunreinigungen kann mensch bei der Gesundheitsbehörde beantragen (eher schlecht für einen Hausbesetzer) oder per Do-It-Your-Self-Test aus dem Internet durchführen, diese Dinger sind allerdings recht kostenintensiv. Je nach dem woher ein Brunnen sein Wasser bezieht, kann die Qualität und Verunreinigung des Wassers auch immer wieder schwanken, so das ein einziger Test an sich keine Sicherheit geben kann. Bedenkt auch, dass die Nutzung von Brunnenwasser ohne Anmeldung bei der Gesundheitsbehörde unter Umständen als Ordnungswidrigkeit gelten kann. Allgemein ist von der Trinkwassernutzung eines Brunnens eher abzuraten.
Hydranten
Bei einer Hausbesetzung soll es vorgekommen sein, dass der auf der Straße befindliche Hydrant (so ein kleiner Metalldeckel) nachts geöffnet wurde, ein Hydrant aufgesetzt, und mit einem langen Schlauch das Verteilersystem (s.unten) befüllt wurde. Das dauerte zwar eine Weile, bis das Fass voll war, dafür hielt der Vorrat auch relativ lange.
Verteilersystem
Auch ein eigenes Wassernetz lässt sich legen: auf dem Dachboden ein Fass aufstellen welches mit Wasser gefüllt wird (zum Beispiel von den netten NachbarInnen, die aller paar Tage mal einen Schlauch rüberreichen). Vom unteren Ende führt dann ein Schlauchsystem zu den Orten des Bedarfs (Dusche, Wasserhahn..). Und durch den Höhenunterschied hat es sogar einigen Druck drauf.
vorhandene Leitung in Betrieb nehmen
Eine vorhandene Leitung in Betrieb nehmen ist meist einfacher als den Stromkasten anzuwerfen, mensch sollte in den Keller (sofern vorhanden) gehen, und dort nach einem meist grünen Rad suchen, dieses muss mensch nur aufdrehen, und schon läufts wieder. Der meist blaue "Knubbel" in der Leitung ist die Wasseruhr (den Deckel öffnen und nachsehen ob dort ein Zähler ist, dann ist sie es wirklich), der Haupthahn ist ihr normalerweise sehr nah. Wer nichts findet kann in, sollte baugleichen/ ähnlichen Häusern den Besitzer fragen wo der Haupthahn sich befindet. Wenn ihr Glück habt erspart euch das sehr viel Arbeit. Im Winter solltet ihr überlegen ob ihr nicht besser die Leitungen abdreht damit euch die Leitungen nicht gefrieren und platzen (wenn ihr das Haus ordentlich beheizt braucht ihr euch darüber eigentlich keine Gedanken machen).
Wassertest
Habt ihr eine Leitung wieder in Betrieb genommen, solltet ihr auch hier wieder einen Wassertest machen. Grundsätzlich sollte das Wasser zuerst in ein sauberes Glas gegeben werden. So kann mensch sehen ob sich z.B. Rohrverunreinigungen im Wasser befinden oder gar Tiere.
Des weiteren sollte nach Möglichkeit der pH-Wert des Wassers bestimmt werden. Optimal ist ein pH-Wert von 7, dann ist das Wasser neutral, <7 ist es sauer und >7 ist es alkalisch. Die EG-Trinkwasserrichtlinie sieht als zulässige Werte für den pH-Wert einen Bereich zwischen 6,5 und 9,5 vor.
Die Bestimmung des pH-Wertes lässt sich am einfachsten mit einem Universalindikator schnell und günstig herausfinden. Der Indikator wird z.B. als Indikatorpapier angeboten oder in flüssiger Form. Fragt am besten jemanden mit Gartenteich oder Aquarium der hat sowas auf jeden Fall, ansonsten in der Apotheke oder im Gartencenter bzw. in der Tierhandlung einkaufen.
Besonders in älteren Häusern kann es noch vorkommen, dass manche Leitungsrohre aus Blei sind. Blei führt bei ständigem Konsum zu nachhaltigen Gesundheitsschädigungen. Ob die Grenzwerte überschritten werden, hängt davon ab, wie lange das Blei Zeit hat, sich aus der Rohrwand zu lösen. Wenn der Wasserhahn eine Stunde lang nicht aufgedreht wird, steigt die Konzentration von Blei deutlich an.
Was tun im Winter?
Die Wasserzufuhr (meistens im Keller) abdrehen, dieses gilt allerdings nur im Falle einer stillen Hausbesetzung!
Sauberes Wasser herstellen (auch dann sinnvoll, wenn Wasserqualität unbekannt)
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(Regen-)Wasser destillieren
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Sand aus dem Wasser filtern, ggf. warten, bis sich der Sand und die "Schwebeteilchen" im Wasser auf dem Boden des Behälters abgesetzt haben und Wasser von oben abschöpfen.
Von destilliertem Wasser kann man nicht sterben, wie das vielfach noch verbreitet wird. Es kann lediglich in Kombination mit Mangelernährung zu einem Mangel an Mineralstoffen kommen und daraufhin zu den damit verbundenen gesundheitlichen Folgen!
Meistens ist es in unseren Breitengraden jedoch möglich genügend Trinkwasser aufzutreiben. Alles Wasser das mensch nicht ungekocht zu sich nimmt muss auch nicht unbedingt Trinkwasser sein. Abwaschen, Duschen und Teigwaren kochen ist zumindest mittelfristig auch Regenwasser ok (muss aber sorgfältig gelagert werden).
Für draußen gilt: Es dauert immer eine gewisse Zeit, bis man sich an die lokalen Bakterienstämme gewöhnt hat - auch ohne, dass das Wasser gleich ungenießbar oder sonst irgendwie schädlich ist.(Zitat Yok:"Ich habe Dünnschiss") Ok, man merkt, ich bin ein Landei und die beiden Tipps von mir sind wahrscheinlich nicht wirklich stadttauglich..