Projekte:Hausbesetzung:Wärme
Wärme
Wenn ihr nicht gerade im Sommer einzieht, wird das Erreichen und Erhalten von angenehmen Temperaturen vermutlich eine nicht unwesentliche Rolle spielen.
Dämmen
Noch vor dem Heizen kommt das Dämmen, Fenster könnt ihr wie oben beschrieben abdämmen, desweiteren können manchmal schon Lumpen zwischen den Fensterflügeln helfen oder ihr schaut mit der Kerze wos durchzieht und dichtet mit PU-Schaum ab (gibts im Baumarkt für 4-6€). Auch vor die Türen könnt ihr dicke Decken hängen oder sie mit aufgeklebten Teppich abdämmen.
Teppiche halten die Wärme drinnen. Auch Wandteppiche oder -decken sind da sehr praktisch. Und wo ihr schon am basteln seid: wenn an der Wand hinter einem Ofen oder Heizkörper eine Alufolie aufgeklebt wird, dann wird die Wärme nach vorn reflektiert. Schön sieht das nicht unbedingt aus, aber es wärmt.
Lüften
Richtiges Lüften ist auch ein wesentlicher Teil der Wärmeerhaltung. Am günstigsten ist es stoßzulüften, d.h. ihr reisst für ca. 10 Minuten alle Fenster im Raum (bzw. wenn nur eins vorhanden ist die Fenster des Nebenraumes) auf und erzeugt so einen Durchzug. Der sorgt für ein Absinken der Luftfeuchte (verringert Keim und Schimmelbildung) und versorgt den Raum mit sehr viel neuer Luft, wobei die Wärme an Wänden und decken weitgehend erhalten bleibt. Um nicht all zu oft überall lüften zu müssen könntet ihr euch überlegen ob ihr nicht einen RaucherInnenraum einrichten wollt.
Heizen
Nun aber zum richtigen heizen, wenn nichts anderes zur Verfügung steht, kann mensch durchaus auch mit Kerzen über die Runden kommen, besser sind allerdings Öfen.
Vorweg: besorgt euch unbedingt einen Feuerlöscher. Wenn ihr mehrere besorgt, schaut, dass wenigstens einer auch zum Löschen elektrischer Anlagen geeignet ist. Wenn ihr keinen Feuerlöscher habt, stellt euch zumindest ein paar Eimer Wasser/Sand zurecht, überlegt auch wie ihr im Brandfall das Gebäude verlassen könnt.
Öfen
Falls noch Öfen vorhanden sind, reinigt den Ofen und sucht am Fuß des Schornsteins nach einer kleinen, steinernen Klappe, sie fällt vorallem durch die beiden halbkreisförmigen Vertiefungen auf, die die Grifflöcher bilden. Habt ihr sie gefunden, schiebt ihr die Klappe nach oben und hakt sie somit aus. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt euch dann ein Schwall Ruß entgegen. Ist das passiert fummelt ihr die Klappe ganz raus und kehrt mit einem Handschuh den restlichen Ruß aus der Esse. Ist das erstmal geschafft prüft ihr mit einer Kerze ob die Esse Luftzug hat, ist dies nicht der Fall, kann das daran liegen, dass die Sonne von oben auf die Luftmasse im inneren drückt, einfach abends nochmal probieren (übrigens solltet ihr unter solchen Umständen dann später auch nicht heizen, da es euch sonst die Bude zunebeln kann).
Wichtig ist, dass ihr versucht einen fachkundigen Menschen zu Rate zu ziehen, der euch dabei hilft die Esse zu putzen. Wird die Esse nicht regelmäßig von innen gekehrt kann es irgendwann durch die abgelagerten Ruß- und Teerschichten zu einem Schornsteinbrand kommen der a) dazu führen kann dass euch die Esse explodiert oder dass euch b) das Haus abbrennt (natürlich kann durchaus auch beides passieren ).
Wenn es keinen Ofen gibt, aber einen Schornstein, dann sucht klopfend nach dem (evtl. übertapezierten) Loch für den Ofenschornstein. Macht das auf, oder hackt notfalls ein neues Loch. Sorgt bei der Installation neuer Öfen dafür, dass nichts brennbares in der Nähe des Ofens steht, auch unmittelbar um das Ofenrohr ist Gips oder Putz wesentlich sicherer als Tapete.
Absolute Notvariante: stellt einen Ofen ans Fenster, legt das Ofenrohr aus dem Fenster. An der Stelle müsst ihr das Fensterglas durch eine feuerfeste Platte ersetzen. In Wohnvierteln allerdings kaum zu empfehlen, und sollte irgendjemand Amtliches das sehen, habt ihr ein Problem mehr (bis zu 7000 Euro Geldstrafe).
Die häufigsten Ofentypen:
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Kachelöfen, sie brauchen sehr lange, um warm zu werden, halten die Wärme dann aber auch einen Tag lang. Am besten sind sie mit Kohlen zu beheizen.
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Dauerbrandöfen, sind kleine, oft gusseiserne Öfen, die sehr schnell heiß werden, aber auch dauernd beheizt werden müssen. Sie lassen sich auch gut mit Holz beheizen. Durch ihre Größe sind sie auch transportfähig. Dauerbrandöfen findet mensch des öfteren in Abbruchhäusern oder bei der Schrottsammlung.
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ein Beistellherd (auch "Küchenhexe" genannt), ist ein Ofen mit einer großen Platte zum Kochen, und einer Ofenröhre. Läßt sich auch ganz gut zum Heizen benutzen.
Gasheizer
Gasheizer sind kleine, ca. 1 Meter hohe Blechkästen die mit Propangasflaschen beheizt werden. Diese Heizer sind jedoch leider relativ kostenintensiv. Hinzu kommt die Pfandgebühr für die Propangasflaschen und natürlich deren Füllung. Im Dauereinsatz recht teuer, aber ganz gut, um einen Raum zu beheizen, der keinen Ofen hat.
Manche Biergärten haben auch Terrassenheizer. Mit einem Gas-Heißluftgebläse, das eigentlich zum Trocknen von nassem Mauerwerk verwendet wird, und (wegen Abgasen) eigentlich nicht zum Beheizen geschlossener Räume benutzt werden sollte, lässt sich dennoch ein großer Raum relativ schnell auf annehmbare Temperaturen bringen. Hierfür braucht ihr aber noch einen Stromanschluß.
Erfahrung aus Dresden:
„Mit so einem Gas-Heißluftgebläse haben wir ein Wochenende lang ein ganzes kleines Haus beheizt: durchgängig einen von 3 Räumen immer abwechselnd bei minus 15 Grad Außentemperatur. Sehr warm wars nicht, aber es ging. Die Gasflasche hat gelangt.“
Erfahrung von WB13:
„Wir haben so ein 1m Teil bei uns stehen. Um einen relativ normalen Raum warm zu kriegen, damit meine ich, so das mensch sich die Jacke öffnen kann, dauert es ca. 2 Stunden. Eine Gasflasche reicht bei uns ca. 4 Bar Tage, dann wirds wieder kalt. Das Teil selber strahlt ca. 10 cm. davor Hitze ab, der Rest geht dann sofort nach oben, also davor setzen ist nicht. Die Raumluft wird nicht so extrem beeinflusst, kam immer irgendwie Frischluft hinzu, jedoch sollte mensch es vielleicht nicht ausprobieren es im geschlossen Raum stundenlang zu betreiben, sonst liegen vielleicht alle flach.“
Heizen mit Strom
Auf Heizen mit Strom solltet ihr aus ökologischen (gigantischer Verbrauch), ökonomischen (teuer) und Sicherheitsgründen (Gefahr der Überlastung älterer Elektroanlagen, wenn zu viel verbraucht wird) lieber verzichten. So ein Heizlüfter kann allerdings auch eine gute Ergänzung sein, wenn ihr für den Strom nichts bezahlen müsst, und es grad richtig kalt ist. Mit einer Rohrbegleitheizung kann mensch Wasserleitungen vorm einfrieren schützen, haben aber auch einen enormen Verbrauch.
Kuscheln
Eine der effizientesten, ökologischsten und vor allem nettesten Heizarten, ist es, sich im Gemeinschaftsraum gemütlich auf Sofas zu verteilen, zuzudecken, und mit wechselseitigem Wärmen den Winter zu überstehen.
An- und Ausziehen
Mit der Kälte ist das auch eine Sache der Gewöhnung. Wenn mensch von draußen kommt und es im Haus wärmer ist, dann sollte mensch z.B. am besten seine/ihre Jacke ausziehen und sie erst wieder anziehen, wenn er/sie wieder rausgeht. So gewöhnt mensch sich schneller an die Kälte.
Wenn mensch schlafen geht ist es wärmer, wenn mensch im Schlafsack nicht so viel an hat, sondern den Kopf gut einpackt (Mütze, Scharl etc.) und den Schlafsack oben gut zumacht. Der Körper heizt nämlich die Luft im Schlafsack selber auf. Es ist auch wärmer die Beine aneinander zu reiben als drei Hosen übereinander an zu haben. (Jedoch kann das von Mensch zu Mensch auch wieder unterschiedlich sein bzw. unterschiedlich empfunden werden)