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  Strom
 

Projekte:Hausbesetzung:Strom


 


 

  • 1STROM.

    • 1.1Offizieller Anschluss

    • 1.2Baustromkasten

    • 1.3NachbarInnen fragen

    • 1.4Notstromgenerator

    • 1.512-Volt-Anlage

    • 1.6Einfach nehmen

    • 1.7Laternen, Werbetafeln

       

       

Strom

Manchmal haben leerstehende Häuser noch Strom (siehe „Hausbummel“). Da genügt es, die Anlage mit einem fachkundigen Menschen darauf zu checken, ob irgendwo Kabel freiliegen (z.B. wenn das Dach marode ist), aus welchem Material die Kabel sind (Kupfer ist besser, bei Aluminium kommt es leichter zu Kabelbränden), ob irgendwo Spuren eines Kabelbrandes sind, und ob die Anlage allgemein einen vertrauenswürdigen Zustand macht. Wenn nicht, ist es besser, nur einen begrenzten Bereich in Betrieb zu nehmen, und von dort aus neue Kabel zu legen. So eine Anlage ist allerdings nicht sehr belastbar, Vorsicht also besonders mit Heizgeräten+Wasserkochern.

Aber auch wo kein Strom liegt, kann welcher hinfließen...

Offizieller Anschluss

Wie mensch an einen offiziellen Stromanschluss kommt, variiert sicher von Stadt zu Stadt. Wenn noch ein Stromzähler vorhanden ist, dürfte es am einfachsten sein. Einfach bei den E-Werken anmelden. Nicht ausgeschlossen ist die Möglichkeit, sich als fiktive Person anzumelden, und per Bareinzahlung zu bezahlen. Solange regelmäßig das Geld kommt, ist das dem E-Werk möglicherweise egal.

Wenn kein Stromzähler mehr vorhanden ist, wirds komplizierter. In der Regel beauftragt nämlich der/ die HauseigentümerIn das E-Werk damit, Zähler einzubauen. Ihr müsstet also dem E-Werk irgendwie plausibel klarmachen, dass ihr euch als NutzerInnen darum kümmern müsst. Hinzu kommt, dass häufig die Elektrik eines Hauses, das länger leer steht, von einem anerkannten E-Betrieb neu abgenommen werden muss, und das kostet je nach Größe des Gebäudes (ca. 60€/ Stunde für den Handwerker [sofern mensch ihn nicht persönlich kennt ;-)]). Dabei kann es am Ende passieren, dass der Elektriker sagt, dass er die Elektrik nicht abnimmt, weil z.B. Alu-Leitungen verlegt wurden (Brandgefahr) und er dafür haftet, dass die Elektrik funktioniert. Eine Möglichkeit wäre allerdings durch Abklemmen von ganzen Wohnungen und Räumen ihn am Ende nur einen Raum im ganzen Haus prüfen zu lassen, in dem sich eine Steckdose und eine Glühbirne befinden. Dann wird der Zähler eingebaut und mensch hat legalen Strom, offiziell nur für einen Raum aber dann kann mensch ja den Rest des Hauses wieder mit anklemmen.

Es ist schwer, in einem solchen Prozedere um höhere Ausgaben, und die Nennung eines richtigen Namens herumzukommen. Aber vielleicht gibt es ja in eurer Umgebung einen Verein, der euch unterstützt, indem er als juristische Person die Anmeldung übernimmt. Alle „offiziellen“ Varianten haben den Nachteil, dass sie Geld kosten, und etwas Zeit brauchen - was unpraktisch ist, wenn ihr Woche um Woche (oder Tag um Tag) mit einer Räumung rechnet. Wenn ihr aber schon mal 'offiziell' seid, dann könnt ihr auch gleich Ökostrom nutzen.

Baustromkasten

Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung oder Aufstellung eines Baustromkastens. Hat die selben Nachteile wie ein „normaler“ Stromanschluss mit dem Unterschied, dass ein Baustromkasten überall aufgestellt werden kann (auch in einer halben Ruine, in der die Elektrik schon lang hinüber ist). Das E-Werk stellt einen Anschluss zur Verfügung, ein anerkanntes Elektrikerunternehmen stellt den Baustromkasten dazu. Hier kommen also nochmal Kosten für die Aufstellung und für die (oft monatliche) regelmäßige Überprüfung der ordnungsgemäßen Aufstellung auf euch zu, also relativ kostenintensiv.

Erfahrung aus Dresden:

"Bei einer Wochenendhausbesetzung wollte der Notstromgenerator nicht anspringen und direkt vor dem Haus war eine Straßenbaustelle mit einem Baustromkasten, der zum Glück nicht abgeschlossen war. Da haben die einfach von dem ne Verlängerungsstrippe ins Haus gezogen. Am Wochenende arbeiten die ja nicht und so hats keiner gemerkt."

NachbarInnen fragen

Evtl. und wenn die Besetzung den Nachbarn bekannt ist, kann mensch ja auch einfach mal freundlich fragen. Vielleicht sind sie nett, borgen mal für ein Werkelwochenende Strom oder lassen sich gar dazu hinreißen, ein dauerhaftes Kabel zu legen. Ihr könnt auch anbieten, einen eigenen Stromzähler (so ein kleines Teil, dass sich in die Steckdose stecken lässt, und den Verbrauch der dahinter angeschlossenen Geräte misst) zwischenzuschalten, und den tatsächlichen Bedarf zu messen. Allerdings ist zu beachten, dass die Weitergabe von Strom in einer rechtlichen Grauzone liegt.

Erfahrung aus Dresden:

"Wir haben öfter Strom von NachbarInnen gekriegt, bis mal die DREWAG (örtliches Energieunternehmen) aufkreuzte, und diese darauf hinwies, dass es sich um eine widerrechtliche Entnahme handelt, da wir damit ja die Grundgebühren sparen würden. Aber die kamen auch nur einmal - es ist wohl ein zu großer Aufwand, das zu überwachen."

Notstromgenerator

Ein Notstromgenerator ist mobil, und kurzfristig einsetzbar (z.B. bei Partybesetzung). Für zeitlich begrenzten Strombedarf (z.B. bei Reparaturen am Haus, oder Konzert) ist der Generator sehr brauchbar. Allerdings sind die Geräte oft sehr laut und produzieren Abgase, müssen also draußen aufgestellt werden, was NachbarInnen nicht unbedingt freut. Der dauerhafte Einsatz ist allerdings sehr teuer. Häufig haben AZs irgendwo so ein Gerät rumstehen. Die sicher einfachste und billigste Weise legal an Strom zu kommen ist eine sogenannte 12-Volt-Anlage.

12-Volt-Anlage

Ihr braucht:

  • zwei Autobatterien (zum Auswechseln)

  • ein Autobatterie-Ladegerät für die Steckdose

  • eine 220-Volt-Steckdose zum Laden (z.B. in der Außenstelle, bei einem Freund in der Wohnung etc.)

  • Kabel, Schalter, 12-Volt-Glühlampen

Eine geladene Batterie hält mit 3 Glühlampen etwa 8 - 10 Stunden. Damit kriegt mensch 3 Räume zwar nicht taghell beleuchtet, aber es reicht. Profis können an die 12-Volt-Anlage auch eine Solarzelle oder ein Windrad anschließen, so dass die Batterien gleich wieder geladen werden. Fast alle Elektrogeräte lassen sich auch mit etwas Bastelei mit 12 Volt betreiben (mindestens aber ein Kassettengerät). Wer mehr dazu wissen will, dem sei die Reihe "Einfälle statt Abfälle" empfohlen.

Einfach nehmen

Das folgende ist die Beschreibung eines technischen Prinzips, keine Anleitung. Beachtet, dass die Ausführung des Beschriebenen unter Umständen den Straftatbestand "Entziehung elektrischer Energie" erfüllt. Und auch wenn alles legal ist, ist höchste Vorsicht angebracht.

Es kann auch sein, dass alle Stromzähler ausgebaut sind, und an den Stromkabeln, die aus der Wand kommen (üblicherweise 4 Stück: 3 an denen Spannung anliegt und eine Erdung) keine Spannung anliegt. Dann empfiehlt es sich mal vor dem entsprechenden Haus zu gucken, ob nicht irgendwo ein kleines Kästchen von der Stadtversorgung angebracht ist. Es kann sein, dass in dem Kasten Sperrsicherungen eingebaut sind, die verhindern, dass Strom fließt oder dass gar keine Sicherungen eingebaut sind und so der Stromfluss unterbrochen wurde. Sperrsicherungen könnte mensch theoretisch irgendwie ausbauen (raus brechen), bzw. bei fehlenden Sicherungen, diese entweder einbauen oder die Lücke überbrücken - wenn es nicht im Regelfall verboten wäre. Wenn das nicht so wär, läge jetzt im Haus Spannung an. In diesem Fall müsste mensch sehr genau darauf aufpassen, kein Kabel (oder sonstige möglicherweise spannungsführenden Teile wie offene Steckdosen oder auch feuchte Stellen an der Wand [Kriechstrom!]) zu berühren. Jede Berührung in diesem Falle wäre lebensgefährlich, weil der Stromkreis nicht mehr wie im normalen Haus mit 10 oder 16 Ampere abgesichert wäre, sondern mit 60A (Haussicherungen) oder auch 240A (Straßenzug). Wenn nun die Zählerplätze im Hauptanschlusskasten überbrückt würden und immer eines von den drei spannungsführenden Kabeln (nicht das gelbgrüne, das ist die Erdung) an die Wohnungsanschlüsse angeschlossen würden, dann hätte mensch Strom. In diesem Fall, würde es sich sicher empfehlen, alle nicht genutzten Anschlüsse dick mit Isolatoren (Gaffa-Klebeband oder ähnliches) zu umwickeln, und den Schrank unzugänglich zu machen. Auch dann würde es sich empfehlen, irgendwo zwischen Verbraucher (Steckdosen & Glühbirnen) nochmal eine Sicherung zu schalten, für den Fall dass mal der Fön in die Badewanne fiele. Mensch kann auch einfach einen "FI" dazwischen klemmen. Sind zwar nicht gerade billig retten dir aber sehr schnell mal das Leben, vor allem beim Basteln an Stromkreisen

Laternen, Werbetafeln

ACHTUNG!!! DIESE ANLEITUNG KÖNNTE FEHLER ENTHALTEN. ES SOLLTE AUF JEDENFALL NOCH VON MENSCHEN DIE MEHR TECHNISCHES KNOW HOW HABEN ALS ICH ÜBERARBEITET WERDEN:::::::::

Überall in den Städten befinden sich diese übergroßen Werbetafeln. Einige von diesen Plakaten sind auch beleuchtet. An irgend einer Stelle (meistens hinter der Werbung) muss sich bei den beleuchteten Reklametafeln ein Stromkasten befinden. Wird dieser geöffnet und der ganze Kabelsalat, der zu der Lampe führt raus-genommen kann dieser mit einem eigenem Kabel verbunden werden. Dabei muss in jedem Fall aufgepasst werden, das die richtigen Kabel in der richtigen Reihenfolge abgebracht werden, ansonsten besteht Lebensgefahr!!! (Bitte noch Sicherheitstechnisch ergänzen) Des weiteren geben diese Werbetafeln etwas Strom, allerdings sind diese Konstruktionen nicht voll belastbar. Aber für den nötigsten Strom reicht es. Diese Methode Strom zu gewinnen ist allerdings nicht legal! Der Straftatbestand "Entziehung elektrischer Energie" oder "Sachbeschädigung" könnte nach BRD-Gesetzen erfüllt sein. Des weiteren braucht diese Methode technisches Geschick der Leute die den Strom auf diese Weise gewinnen wollen. Bei einem "Test" im Rahmen der Pingutopia Hausbesetzung in Köln brauchte es drei Werbetafeln und Versuche bis der Versuch geklappt hatte (positiver Nebeneffekt: Die Beleuchtung der Tafeln wo der Versuch Strom abzuzapfen missglückt war, waren Schrott. Nachts konnten diese Werbetafeln nicht mehr die Menschen manipulieren). Ein Mitarbeiter der Kölner Gas und Elektrowerke (GEW) hatte allerdings anscheinend nicht das nötige Know How zum entfernen dieser Konstruktion...

Aus einem Bericht von Pingutopia (Köln, Sommer 2004):

"Nachdem der Strom für fast 2 Tage wieder da war kam heute morgen die GEW + Beschützer angerollt und kappte die Leitung, die auf wundersame weise, sozusagen über nacht, zwischen unserem Gelände und der nächsten beleuchteten Reklametafel gewachsen war." Allerdings: "Befriedigend war der immense Knall inklusive Blitz als der GEW-Mensch beim rumfummeln einen fetten Stromschlag abbekam, auch wenns nicht unbedingt den Richtigen getroffen hat."

 
  Wir danken : Dem Mitautor >>Fisch<<, Der deutschsprachigen Anarchopedia, und allen selbstorga-Gruppen, die hier eine so eindrucksvolle Vorarbeit geleistet haben, und ohne die diese Seite hier nicht möglich gewesen wäre.
 
 
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