RECHERCHE.
Wenn ihr dann ein paar Häuser in der engeren Auswahl habt, solltet ihr, falls ihr das Gebäude länger besetzen wollt, anfangen zu recherchieren.
Das Haus
Die Recherche hilft euch, sich auf das was euch erwartet einzustellen. Wer ist der/die BesitzerIn (siehe „Rechtliches“, „Was mit dem/der HausbesitzerIn“), was war vorher in dem Gebäude und was soll damit geschehen? Leider ist die Regelung je nach Bundesland verschieden, prinzipiell könnt ihr jedoch erstmal versuchen zur Grundbuchverwaltung (sofern euer Bundesland eine solche hat und die Grundbuchverwaltung nicht den Amtsgerichten überlässt) zu gehen und dort zu recherchieren. Aller Wahrscheinlichkeit wird mensch euch dort nach einem Grund für euer Interesse fragen also lasst euch schon vorher etwas einfallen (Kaufinteresse, Recherche für einen Artikel, ein Unfall vor dem Haus den die Versicherung des Hausbesitzers/ der Hausbesitzerin tragen müsste, Nutzung des Gebäudes für einen Filmdreh etc.). Selbiges gilt für Stadtarchive, wobei es euch dort passieren kann, dass mensch eure Personalien verlangt und euch ein paar Euronen abknöpft um euch eine Leseberechtigung auszustellen.
Am einfachsten, aber leider auch oft am erfolglosesten ist die Recherche im Internet. Werft die Suchmaschine an und tippt Hausnummer oder ehemalige Bezeichnung des Gebäudes (z.B. „Gasthof zur pinken Taube“ oder „VEB Bandstahl“) ein und schaut mal was ihr findet.
Erfahrungen früherer Besetzungen
Gerade wenn ihr noch nie ein Haus besetzt habt, ist es günstig, herauszufinden, welche Erfahrungen es in eurer Gegend damit gibt. Das kann sich regional sehr unterscheiden. Eventuell können AltbesetzerInnen da weiterhelfen. Aber lasst Euch nicht einschüchtern, wenn alle sagen "In dieser Gegend kann mensch kein Haus besetzen." oder so etwas wie "Die Zeiten sind vorbei.". Gerade Altlinke sind oft sehr resigniert. ;-)
Zu wissen was gerade in der Stadtpolitik aktuell ist kann auch sehr hilfreich sein. Vielleicht kennt sich ja auch jemand in Deinem BekanntInnenkreis da aus, weiß wo die politischen Gräben verlaufen, welche Probleme gerade aktuell sind, und ob es irgendwo nette SachbearbeiterInnen gibt. (z.B. Welche Richtlinien gelten im städtischen Liegenschaftsamt? Stehen viele Häuser leer, und die Stadt sucht händeringend danach, den Leerstand loszuwerden? Gibt es gerade eine öffentliche Diskussion in der lokalen Presse darüber, wie ein bestimmtes Gebäude genutzt werden soll? Will die Stadt wieder einmal die Mittel für Sozialprojekte kürzen? ...) All diese Informationen können von Vorteil sein.