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  Hausbummel
 

Projekte:Hausbesetzung:Vorbesichtigung


 

  • 1 HAUSBUMMEL.

    • 1.1 Virtueller Hausbummel

  • 2 Zum mitnehmen bieten sich an:

  • 3 Wie hineinkommen?

  • 4 Wie lange steht das Haus vermutlich leer?

  • 5 Gibt es Wasserschäden?

  • 6 Liegt Strom an?

 

 

 

1. HAUSBUMMEL.

Wenn Du und ein paar nette Leute sich entschlossen haben aus bestimmten Gründen ein Haus zu besetzen, es dabei jedoch weniger eine Rolle spielt welches, so ist meist ein Hausbummel fällig. Triff Dich abends mit Deiner Gruppe (möglichst der ganzen, allerdings sind mehr als vier Personen arg auffällig und mensch sollte in so einem Fall vielleicht überlegen ob mensch sich nicht besser aufteilen sollte). Nach dem ihr eine Weile nett geredet habt und alle entspannt seid, kann die Tour losgehen. Vergesst bei allem den Spaß nicht, seid aber auch wachsam.

2. Virtueller Hausbummel

Seit StreetView endlich auch in Deutschland online ist, könnt ihr auch die Straßen virtuell erkunden. Einfach mit Streetview im gewünschten Viertel absetzen, bei interessanten Häusern an die Fenster ranzoomen, und wenn es in Betracht kommt notieren. Is unauffällig, zeitsparend, wenn man merkt, daß in bestimmten Straßenzügen keine Häuser besetzbar aussehen, und angenehm bei schlechten Wetter. Google hat mit den Aufnahmen in Deutschland 2008 begonnen, dabei ist natürlich zu bedenken, daß umso älter die Aufnahmen sind, umso schlechter zu gebrauchen sind: Baufällige Häuser können abgerissen worden sein, oder saniert und festbewohnt, oder Randale haben alle Scheiben eingeschlagen, und das damals bewohnbare unbewohnbar gemacht. Oder damals bewohnte Häuser laden heute inzwischen zum Besetzen ein. Die Aufnahmen waren bei Onlinestellung Ende 2010 max 2,5 bis minimal 0,5 Jahre alt. Zur Zeit also noch gut nutzbares Material, oft ändert sich ja auch über Jahre nix, aber umso älter die Aufnahmen werden, umso unzuverlässiger. Also nutzt StreetView nicht außschließlich, und schaut euch die Häuser auch mit eignen Augen an.

3. Zum mitnehmen bieten sich an:

Taschenlampe, Taschenmesser, Allzweckwerkzeug/ Schraubenzieherset, Stadtplan (in den ihr auch unauffällig in Frage kommende Gebäude makieren könnt), Seil, Handschuhe Handy für Notrufe, Atemschutzmaske, Feuerzeug und Kerze (für unbelüftete Keller) und natürlich Nahrung zur Erhaltung der Gruppenmoral. :)

Bei Hauserkundungen kann es schon mal zu brenzligen Situationen kommen, deswegen seit nicht betrunken oder sonst wie beeinträchtigt, macht Treffpunkte aus falls ihr euch mal verliert, zieht unauffällige, praktische Kleidung an (ist der schwarze Kapu noch unauffällig wenn er voll weißem Kalk ist?) und passt aufeinander auf. Vorsicht ist vorallem in Außengeländen alter Häuser geboten, wo sich oft noch Kläranlagen befinden und auf Morschen Böden innerhalb von Altbauten. Immer gut den Boden ableuchten, am Rand gehen und notfalls mit Seil sichern lassen.

Wenn ihr erstmal eine Weile sucht, werdet ihr feststellen das euch überall attraktive Häuser entgegenlächeln. Ihr könnt sogar noch weiter gehen und im örtlichen Liegenschaftsamt einen Immobilienkatalog anfordern.

4. Wie hineinkommen?

Oft kommt mensch über das Nachbarhaus in den Hof/Garten und von dort leichter rein. Viele (Nachbar)Häuser, die über elektronische Türöffner verfügen, lassen sich mittels eines sogenannten Z-Schlüssel (den die Post verwendet) aufmachen. Auch der Weg über die Dächer ist manchmal möglich. Über Kellerfenster ist der Zutritt oft leicht, allerdings sollte mensch vorher auskundschaften, ob mensch auf diesem Weg auch wieder hinauskommt: Kellerfenster sind meist ziemlich hoch gelegen. Hoftüren lassen sich oft mit einem einfachen Dietrich öffnen.

Wenn ihr dann in die Häuser geht solltet ihr nach mehreren Kriterien Ausschau halten, diese hängen auch von der geplanten Besetzungsform und gewünschten Nutzung ab:

5. Wie lange steht das Haus vermutlich leer?

Oft ungefähr am Stand der Wohnungseinrichtung, an Prüfsiegeln elektrischer Geräte oder ähnlichem zu erahnen. Bedenkt das ihr nach 3 Jahren Leerstand die Trinkwasserleitungen nicht mehr nutzen solltet.

6. Gibt es Wasserschäden?

Wasserschäden zerstören unter Umständen Mauerwerk und Gebälk eines Hauses, sie können dazu führen, dass das Haus als „baupolizeilich gesperrt“ bezeichnet wird und euch die Büttel auch ohne Zustimmung oder Bitte des Besitzers aus dem Haus holen können. Als Begründung wird dann „Gefahr in Verzug“ angegeben, da die Polizei offiziell die Pflicht hat euer Leben zu schützen.

7. Liegt Strom an?

Ob der Strom noch aktivierbar ist, sollte mensch nicht mit dem Phasenprüfer testen, an den Panzersicherungen (PS) im Keller liegen lebensgefährliche Stromstärken an! Panzersicherungen sind etwa 10 cm hoch, haben oben und unten einen Metallstab, der den Kontakt herstellt und in der Mitte einen etwa 4 cm dicken Keramikkörper auf dem ein Siegel sitzt, das wegfliegt, wenn die Sicherung durchbrennt. An den Teilen sollten sich wirklich nur Leute betätigen, die wissen, wies geht. Wenn die PS okay ist, sucht mensch nach dem Verteilerkasten. Dort kann bei guter Beleuchtung(!) mit einem Phasenprüfer kontrolliert werden, ob Strom anliegt. Wenn ja: wunderbar...

8. Weitere Fragen können sein:

  • Werde ich von der Straße gesehen?

  • Ist der Zugang auffällig?

  • Kann mensch in dem Gebäude dauerhaft wohnen?

  • Entsprechen die räumlichen Gegebenheiten unseren Nutzungsvorstellungen?

  • Ist das Leben innerhalb des Hauses auch im Winter möglich? (Öfen etc.)

  • Lassen sich die Fenster schließen?

  • Ergeben sich bei dem Gebäude neue Zusammenhänge für die Öffentlichkeitsarbeit? (Zum Beispiel eine letztes Jahr geschlossene Schule.)

  • Müssen wir renovieren und wie können wir das bewerkstelligen?

  • usw. usf.

Ganz wichtig ist jedoch (mal abgesehen von einer Scheinbesetzung), dass sich alle in dem Haus wohl fühlen und mensch dort zusammen eine gute Zeit verbringen kann.

 

 
 
  Wir danken : Dem Mitautor >>Fisch<<, Der deutschsprachigen Anarchopedia, und allen selbstorga-Gruppen, die hier eine so eindrucksvolle Vorarbeit geleistet haben, und ohne die diese Seite hier nicht möglich gewesen wäre.
 
 
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